Call for Papers
6. bis 8. Mai 2026
an der Universität Salzburg, Fachbereich Kommunikationswissenschaft
Im Jahr 2026 blickt die Österreichische Gesellschaft für Kommunikationswissenschaft (ÖGK) auf ein halbes Jahrhundert ihres Bestehens zurück. Dieses Jubiläum bietet Anlass zur Reflexion über die Entwicklung der Kommunikations- und Medienwissenschaft, ihre gegenwärtige Verfasstheit und ihre künftigen Herausforderungen. Unter dem Titel „50 Jahre ÖGK – Vergangenheit reflektieren und Zukunft gestalten“ möchten die Kommunikationswissenschaftlichen Tage (KWT) 2026 der ÖGK ein Forum schaffen, um zentrale Fragen zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Kommunikations- und Medienwissenschaft in Österreich und darüber hinaus aus unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren.
Ein wichtiger Bezugspunkt ist die Gründungserklärung der ÖGK von 1976, in deren Rahmen eine Vielzahl damaliger Herausforderungen der Kommunikations- und Medienwissenschaft benannt wurden: die Kommerzialisierung von Medienproduktion und -Forschung und daraus folgende Einschränkungen für kritische Fragestellungen, theoretische Vielfalt und forschungspraktische Offenheit; die Verantwortung von Medienanbietern im Sinne der Förderung eines kritischen, selbstbestimmten Mediengebrauchs; die Formierung alternativer Öffentlichkeiten sowie die gleichberechtigte Arbeit in und Mitgestaltung von Medienproduktion und -organisation.
Die Gründungserklärung richtete sich insbesondere an gesellschaftlich engagierte Anspruchsgruppen wie Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen, von Mitbestimmung ausgeschlossene Medienschaffende, aktive Medieninitiativen und gesellschaftsbezogen arbeitende Sozial- und Kommunikationsforscher:innen. Viele der damals formulierten Anliegen und Fragestellungen erscheinen im Kontext aktueller demokratischer, medialer und sozialer Umbrüche relevanter denn je – gerade für eine zukünftige Positionierung der ÖGK: Man denke etwa an das ökonomische Primat in Medienproduktion und -Forschung, an (selbst-)destruktive Formen digital-öffentlichen Mediengebrauchs sowie an neue Formen von Prekarisierung und Ungleichheit in digital-medialen Arbeits- und Teilhabeprozessen.
Entsprechend zielt die Tagung neben der historischen Rückschau vor allem auf einen Ausblick auf die Zukunft des Fachs und dessen Forschungsaktivitäten ab: Wie kann und soll die Kommunikations- und Medienwissenschaft auf gesellschaftspolitische Krisen, digitale Transformationsprozesse, den Wandel öffentlicher Kommunikation sowie wachsende soziale Ungleichheiten reagieren? Welche institutionellen, forschungspolitischen, theoretischen, methodischen und didaktischen Innovationen braucht das Fach? Wie lassen sich demokratiepolitische Anliegen, die seit 1976 in das Selbstverständnis der ÖGK eingeschrieben sind, im Zeitalter algorithmischer Kommunikation, generativer KI und Plattformkapitalismus fortschreiben und weiterdenken?
Die KWT 2026 bringen Forscher:innen aus allen Teilbereichen der Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie angrenzender Disziplinen zusammen. Willkommen sind theoretische, empirische, didaktische und transferorientierte Beiträge in deutscher oder englischer Sprache. Einreichungen können sowohl retrospektiv, gegenwartsanalytisch als auch prospektiv argumentieren.
Mögliche thematische Schwerpunkte für aktuelle Forschungsbeiträge sowie für kritische oder programmatische Auseinandersetzungen sind:
- Disziplinäre Geschichte, Identität und Selbstverständnis
Wie hat sich die Kommunikations- und Medienwissenschaft innerhalb und außerhalb Österreichs entwickelt – und welches Selbstverständnis prägt sie heute? - Theoretische und methodische Entwicklungen
Welche theoretischen Konzepte und methodischen Zugänge haben das Fach geprägt – und welche Antworten bieten sie auf aktuelle Herausforderungen? - Struktur, Organisation und Ausbildung
Wie verändern sich institutionelle Rahmenbedingungen, Karrierewege und die Hochschullehre im Fach – und mit welchen Konsequenzen? - Gesellschaftlicher Wandel und digitale Transformation
Wie reagiert die Kommunikations- und Medienwissenschaft auf technologische Umbrüche, neue Öffentlichkeiten und globale Krisenphänomene und welche Beiträge kann und soll das Fach hinsichtlich sozial und ökologisch nachhaltiger Zukunftsperspektiven leisten? - Inklusion, Teilhabe und Diversität
Wie kann das Fach sensibler und zugänglicher für vielfältige Perspektiven, Lebensrealitäten und Forschungskulturen werden? - Offenes Panel
Darüber hinaus bieten wir ein offenes Panel an, um Raum für aktuelle Studien ohne direkten Bezug zum Tagungsthema zu schaffen.
Modalitäten der Einreichung
Beiträge können bis zum 5. Dezember 2025 per E-Mail an kwt2026@plus.ac.at eingereicht werden. Erbeten wird ein Abstract von maximal 500 Wörtern inklusive Literaturangaben (als PDF-Datei). Die Titelseite ist separat beizulegen und enthält die relevanten Angaben zur Person bzw. zu den Personen (Name, institutionelle Anbindung, E-Mail-Adresse). Auch die Einreichung von Panels ist möglich; entsprechende Vorschläge sollten neben einem Paneltitel und einer kurzen Gesamtbeschreibung (max. 300 Wörter) auch Abstracts der Einzelbeiträge enthalten. Alle Einreichungen müssen vollständig anonymisiert sein.
Die Begutachtung erfolgt nach den folgenden Kriterien: Beitrag zum Tagungsthema; Plausibilität und Angemessenheit der theoretischen Fundierung; Adäquanz der Methode bzw. Vorgehensweise; Klarheit und Prägnanz der Darstellung; Beitrag zum Forschungsfeld.
Weitere Informationen zur Tagung sowie zur Österreichischen Gesellschaft für Kommunikationswissenschaft (ÖGK) finden Sie auf der Website der ÖGK. Aktuelle Hinweise werden zudem über die Social-Media-Kanäle der ÖGK auf LinkedIn und Bluesky bekannt gegeben.
Wir freuen uns auf Ihre Einreichung und eine gemeinsame Auseinandersetzung mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Kommunikations- und Medienwissenschaft!
Das Tagungsteam am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg:
Stefan Gadringer
Corinna Peil
Tales Tomaz
Thomas Birkner
Annika Keute
Peter Winkler

Kontakt
E-Mail: kwt2026@plus.ac.at